Der Drache

Für mich einstehen, Grenzen setzen

Der Drache in meinem Logo steht für den Teil in uns, der unser wahres Selbst, unsere Liebe, unsere Lebenslust verteidigt, für uns einsteht, uns unterstützt und Wahrheit von Bullshit unterscheiden kann.

Der Drache ist eine herzvolle Qualität unserer Seele, die feurig und vernichtend gegen das Falsche vorgeht und kraftvoll stärkend das Wahre in uns fördert. Er steht für Selbstermächtigung und den Mut, die eigene Wahrheit zu leben.

Bei vielen von uns ist die Qualität des Drachen stark verdreht und unterdrückt. Zum Teil verwenden wir sie gegen uns und gegen andere, mit allerhand Urteilen und Fehleinschätzungen. Hieraus erwächst, was in der Psychologie das „Superego“ genannt wird. Das Superego ist eine Ansammlung erlernter Glaubenssätze und Urteile über uns, die unsere innere Freiheit und Entwicklung sehr stark beschränken können. Das Superego (auch Über-Ich, innerer Richter usw. genannt) löst Scham und Angst in uns aus, sobald wir Dinge wagen, die ein bisschen außerhalb des Gewohnten (Erlaubten) liegen. Wenn wir an eine bestimmte Situation denken und dabei unmittelbar in Scham versinken, dann ist hier das Superego am Werk. Es sind unsere verinnerlichten Glaubenssätze, dass etwas an uns falsch, peinlich, dumm, schlecht und eben zum Schämen ist.

Scham ist immer ein Resultat von Superegoaktivität. Wenn der Drache (unsere innere, wahre Herzenskraft) befreit ist und das Superego außer Kraft gesetzt, gibt es keine Scham mehr. Dann gibt es ein Verständnis für Unzulänglichkeiten, ein Sehen von Unwissenheit, eine von Herzen kommende „objektive“ Wahrnehmung, bzw. Einschätzung einer Situation. Menschlich sein, heißt Fehler machen, Dinge nicht wissen, Grenzen haben. Der Drache nährt sich von Liebe und Verstehen und wird durch unsere innere Weisheit geleitet. Das Superego (Über-Ich, innerer Richter usw.) hingegen ist eine Konditionierung unserer Seele durch unsere Umgebung in der Vergangenheit; Kindheit und später. Es ist die Internalisierung von Sichtweisen auf – und Urteilen über uns. Es will uns warnen, nicht zu weit zu gehen, immer schön im Rahmen der Akzeptanz der anderen zu bleiben. Es will uns vor Scham, Schande und Isolation schützen, indem es „präventiv“ Gefühle von Scham und Schande auslöst, welche uns wiederum massiv blockieren.

Um den eigenen inneren Drachen zu befreien, müssen wir vor allem lernen. Lernen, wie und warum wir gelernt haben, uns selbst kleinzumachen, innerlich zu beschimpfen und zu beschämen. Lernen, wie Menschen ticken, lernen, wie wir selbst ticken, herausfinden, wonach wir uns sehnen, was uns stark werden lässt, was unsere Begeisterung anzünden kann. Und wir können lernen, aus dem tiefen Loch von Selbstzweifeln, Scham, Angst und Depression wieder herauszukommen. Wir können uns selbst die Erlaubnis geben, zu leben, glücklich sein. Auch wenn das aus der Depression heraus ganz unmöglich aussieht.

Permanente starke Attacken vom Superego können leicht zu Depression führen. Die meisten von uns wissen nichts von diesem Superego. Wir denken, wir sind eben dumm, ungeschickt, peinlich, hässlich usw. Wir glauben ganz fest an so viel betäubend Entmutigendes, dass wir innerlich zusammenbrechen und depressiv werden.

Der Drache ist selbstverständlich nur ein Bild. Da ist keine kleine Echse in uns. Es ist eine Art archetypisches Bild für einen bestimmten Aspekt unserer Seele. Einen sehr mächtigen. Wie ein schlafender Drache. Wenn der aufwachen darf, Lust zu leben bekommt, wird es wieder bunter.

Diesen Drachen werden wir gemeinsam anstupsen. Wir werden ihn sanft durch liebevolle Zuwendung aufwecken. Und wir werden den Teilen von uns, die sich vor unserer Kraft fürchten, Sicherheit vermitteln. Bis er unser täglicher Gefährte auf allen Wegen ist. Das geht. Wenn wir es wirklich wollen.

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